Naturpark Dümmer
Der Naturpark Dümmer liegt im westlichen Niedersachsen und im nordwestlichen Nordrhein-Westfalen zwischen Osnabrück und Bremen.
Besucher erreichen ihn über die Autobahn A 1 "Hansalinie" und mit der Deutschen Bahn AG (Bahnhöfe Lemförde und Diepholz).
Wasser, Moor und urgeschichtliche Relikte
Mittelpunkt des Naturparks ist der von der Hunte gespeiste Dümmersee (16 km2). Er ist eingebettet in Feuchtgrünlandflächen auf Hoch- und Niedermoor.
Im Westen erheben sich die Dammer Berge (145 m ü. NN). Dieser Stauchmoränenzug zeichnet sich durch eine abwechslungsreiche Landschaft mit Laubwäldern, Nadelholzforsten und reich strukturierten Wiesentälern aus.
Dagegen zeigt der Stemweder Berg (181 m ü. NN) im Südosten eine völlig andere Struktur. Er besteht aus Kalksteinen der Jüngeren Kreidezeit. In seinen eiszeitlichen Trockentälern versickern die Bäche rasch wieder. Der Wald besteht vorwiegend aus Buchen
Das Oppenweher Moor liegt östlich des Sees. Hier haben früher die Bauern Torf gestochen. Heute ist dieser Landschaftsteil wiedervernäßt und inzwischen ein sehr wertvolles, wachsendes Hochmoor.
Wesentlich vielfältiger, fast parkartig ist das Erscheinungsbild südlich des Stemweder Berges. Dort finden Besucher innerhalb der Kulturlandschaft kleinräumige Laub- und Nadelwälder sowie Gehölzbestände, die diesen Naturraum harmonisch gliedern.
Zur Geschichte
Zumindest seit der Jungsteinzeit ist das Naturparkgebiet besiedelt. Sowohl am Nord- als auch am Südrand des Dümmersees hat man Wohnplätze entdeckt. Grabhügel auf dem Stemweder Berg stammen aus der Bronzezeit, die Wallburgen Sierhausener Schanzen und Dersaburg aus der Eisenzeit. Aus der Sachsenzeit sind noch Fluchtburgen vorhanden.
Nach der Christianisierung gehörte der Raum zu den Bistümern Osnabrück und Minden. Als Landesherren teilten sich zunächst im Mittelalter die Grafen von Werl, später die von Ravensburg, sowie von Diepholz und der Bischof von Minden das Gebiet. Im 13. Jahrhundert kam der Raum um Damme und Vechta zum Bistum Münster und rechnet deshalb heute noch zum Oldenburger Münsterland. Im 16. Jahrhundert ging die Grafschaft Diepholz im Erbgang an die Herzöge von Braunschweig-Lüneburg und im 17. Jahrhundert das Fürstbistum Minden an die Kurfürsten von Brandenburg über.
Sehenswürdigkeiten und mehr
Windmühlen prägten früher das Bild der Landschaft südöstlich des Dümmers. Eine Bockwindmühle in Oppenwehe und eine Hofmahlmühle in Levern können insbesondere an den Mahl- und Backtagen der Westfälischen Mühlenstraße besichtigt werden. Diese Veranstaltungen werden in der Regel von einem interessanten Rahmenprogramm (Volkstanzgruppen, Musikkapellen, historische Ausstellungen usw.) abgerundet.Der Karnevalsumzug in Damme und der Blumenkorso in Levern (Aug./Sept.) sowie der Viehmarkt in Brockum (Ende Okt./Anfang Nov.) sollten nicht versäumt werden.
Das Dümmermuseum Lembruch zeigt einen Teil der wertvollsten Ausgrabungsstücke aus der früheren Besiedlung der Uferzonen. Darüber hinaus ist die Tier- und Pflanzenwelt des Dümmerraumes dargestellt.
Weiterhin sind ein Hügelgrab aus der Bronzezeit auf dem Stemweder Berg, die Dersaburg bei Holdorf, die Sierhausener Schanzen, der Steigenberg und der Mordkuhlenberg mit Aussichtstürmen in Damme, das Gut Ihorst mit Burg, Kapelle und Wehrgraben in Holdorf, die Kirche in Burlage, der Entenfang in Lembruch, die Naturschutzstation in Hüde, der Schäferhof in Stemshorn, der Amtshof in Lemförde sowie die Heimathäuser in Levern und Wehdem zu nennen.
Den Ortskern des über 1000 Jahre alten Luftkurortes Levern bestimmen die sehr gut erhaltenen Fachwerkhäuser sowie die historische Kirche des ehemaligen Stiftes.
Den Dümmer erleben
Im Naturparkgebiet ist ganzjährig eine ruhige, abwechslungsreiche Erholung möglich.
Die vorhandenen Wander- und Radwege sind gut ausgebaut. Sie eröffnen die Möglichkeit zum Naturerleben einer Landschaft mit einzigartigem, vielfältigem Charme.
Besonders interessante Perspektiven vermitteln der 18 km lange „Dümmer-Weg“, der den See auf dem Dümmer-Deich umrundet und die im unmittelbar südlich angrenzenden „Ochsenmoor“ vorhandenen Wanderwege und Erlebnispfade.
Planwagenfahrten bilden besonders für Gruppen eine interessante Möglichkeit, beschaulich die Landschaft kennen zu lernen.
Der Dümmer ist Niedersachsens zweitgrößtes Binnengewässer; ein hervorragendes Wassersportgebiet (Segeln, Surfen, Rudern, Paddeln). Im Winter ist Eissegeln und Schlittschuhlaufen auf der zugefrorenen Wasserfläche möglich.
Frei- und Hallenbäder, Reitmöglichkeiten, Tennisplätze und -hallen, ein Golfpltz usw. ergänzen das Programm der Spiel- und Sportmöglichkeiten.
Besonders wertvoll sind im Dümmersee die Röhrichtbestände mit vorgelagerten Laichkraut-/Seerosenformationen und die angrenzend vorhandenen großräumigen Feuchtwiesenflächen (Sumpfdotterblumenwiesen u.ä.).
In diesem "Feuchtgebiet internationaler Bedeutung" sind viele seltene und teilweise vom Aussterben bedrohte Vogelarten (Kiebitz, Weißstorch, Kormoran, Trauerseeschwalbe, Bekassine, Uferschnepfe, Rotschenkel usw.) anzutreffen. Auch im Winterhalbjahr sind rastende Wasservögel aus Nord- und Osteuropa hier in großer Anzahl zu Gast.
Die im Ochsenmoor gelegene Naturschutzstation informiert über die Aufgaben und die Bedeutung dieses Gebietes und bietet Interessierten Führungen an. Ein Natur-Erlebnispfad führt Interessierte von der Naturschutzstation durch das Ochsenmoor über den Dümmer-Süddeich nach Hüde und dann wieder zum Ausgangspunkt zurück. An der Strecke liegt seit August 2002 ein 10 m hoher Aussichtsturm, von dem aus die Landschaft und Natur erfahren und erlebt werden kann.
Der Dümmer zeichnet sich durch reichen Fischbesatz (Aal, Barsch, Hecht usw.) aus. Angelfreunde können dort, sowie an der Hunte und Lohne, ihrem Sport nachgehen.
Östlich des Sees liegt das Oppenweher Moor mit den angrenzenden Feuchtwiesen; Lebensraum einer Vielzahl gefährdeter Tier- und Pflanzenarten (Moorbläuling, Glockenheide, Uferschnepfe, Neuntöter usw.). Wander-/Bohlenwege erschließen diesen Naturraum, der zum Europäischen Besonderen Schutzgebietsnetz "Natura 2000" gehört. Einzigartig und faszinierend ist dort besonders die Heideblüte und das Fruchten des Wollgrases.
Die großen Waldgebiete der Dammer Berge und des Stemweder Berges können auf gut ausgebauten Wanderwegen unterschiedlicher Länge und geringer Schwierigkeitsgrade erlebt werden. Die umliegenden Landschaften erschließen sich dem Betrachter von dort besonders vorteilhaft in ihrer Schönheit und Eigenart.
Im gesamten Naturpark sind Aussichtspunkte, die ein besseres Beobachten/Betrachten von Natur und Landschaft ermöglichen, vorhanden.
Steckbrief Naturpark Dümmer:
Träger: | Naturpark Dümmer e.V. |
Gründung: | 1972 |
Größe: | 1.123 km³ |
NSG: | 13 % |
LSG: | 23 % |
Höchste Erhebung: | Stemmweder Berg 182 m ü. NN |
| Dammer Berge 145 m ü. NN |
Lage: | In den Landkreisen Diepholz, |
| Vechta, Osnabrück (NDS) |
| und Minden-Lübbecke (NRW) |
Weitere Informationen geben gern:
Naturpark Dümmer e. V.
Detlef Tänzer
Niedersachsenstr. 2
49356 Diepholz
Tel.: (05441) 976-1274
Fax: (05441) 976-1762
E-Mail: detlef.taenzer@diepholz.de
Naturschutzring
Am Ochsenmoor 52
49448 Hüde
Tel.: (05443) 1367
Fax: (05443) 2707
E-Mail: naturschutzring-duemmer@t-online.de
Samtgemeinde "Altes Amt Lemförde"
Postfach 1320
49442 Lemförde
Tel.: (05443) 209-0 und -19
Fax: (05443) 209-50
E-Mail: rathaus@lemfoerde.de
http:www.lemfoerde.de
Tourist-Information Dümmerland
Große Str. 76
49459 Lembruch
Tel.: (05447) 242
Fax: (05447) 921 572
E-Mail: tdi@duemmer.de
Gemeinde Stemwede
Postfach 1145
32340 Stemwede
Tel.: (05474) 206-207
Fax: (05474) 206-180
E-Mail: tourismusbuero@stemwede.de
Zweckverband "Erholungsgebiet Dammer Berge"
Postfach 1353
49375 Vechta
Tel.: (04441) 898-0 und -2600
Fax: (04441) 898-1037
E-Mail: wirtschaft@landkreis-vechta.de