(v.l.) Stephanie Budke-Stambusch (FDP), Dennis True (SPD), Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, Landrat Cord Bockhop, Volker Meyer (CDU), Marlies Plate (Grüne), Ulrich Helms (FW).© Landkreis Diepholz / Mareike Rein
Der Niedersächsische Minister für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung Dr. Andreas Philippi machte am Donnerstag unter anderem Halt im Landkreis Diepholz. Im Twistringer Rathaus informierte er sich zusammen mit Landrat Cord Bockhop und Uwe Lorenz, Sprecher der Geschäftsführung des Klinikverbundes und Leiter des Projekts Zentralklinikum, und weiteren Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Twistringen sowie der lokalen Politik zum aktuellen Stand des Klinikneubaus.
Die konkrete Planung des Klinikcampus begann im Oktober 2021, nach der Wahl des Krankenhausstandortes in 2020 und der Auswahl eines Architektenentwurfes im Folgejahr. Bereits 2022 konnte die so genannte Vorentwurfsplanung abgeschlossen werden – anschließend wurde umgehend mit der detaillierteren Entwurfsplanung begonnen. Anfang dieses Jahres konnte dann der Förderantrag für den Neubau des Zentralklinikums im Landkreis Diepholz mit einem Gesamtinvestitionsvolumen von rund 320 Millionen Euro eingereicht werden. Im Juni hat sich der Niedersächsische Krankenhaus-Planungsausschuss für eine Fördersumme in Höhe von 250 Millionen Euro ausgesprochen, woraufhin bereits im Juli mit der Bauantragsstellung ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Projekt-Realisierung gemacht wurde.
Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi, zeigte sich beeindruckt vom Planungsstand und äußerte sich überzeugt, dass das Projekt über „Vorbildcharakter für eine zukunftsgerichtete Krankenhauslandschaft im Flächenland Niedersachsen“ verfügt. Philippi: „Das Land und auch der Krankenhaus-Planungsausschuss haben sich zu Recht sehr positiv zu dem Vorhaben positioniert. Hier im Landkreis Diepholz wird sehr engagiert gearbeitet, um allen Bürgerinnen und Bürgern ein qualitativ hochwertiges und gut erreichbares Krankenhaus zu bieten. Das ist eine große Kraftanstrengung, finanziell natürlich, aber auch politisch, denn Veränderungen in der gewohnten Krankenhauslandschaft lösen auch immer emotionale Debatten aus. Daher ist es wichtig, dass hier im Landkreis Diepholz alle an einem Strang ziehen für dieses zukunftsweisende Projekt. Der Unterstützung des Landes können sich alle Beteiligten weiterhin sicher sein.“
„Eine Aussage, die seitens des Ministeriums vor genau einem Jahr in Twistringen getroffen wurde, ist bei mir hängen geblieben: ‚Am Land wird es nicht scheitern.‘“, resümiert Landrat Cord Bockhop. „Schon heute können wir anhand der Förderempfehlung des Niedersächsischen Krankenhaus-Planungsausschusses feststellen, dass das Land auf seine Worte Taten folgen lässt. Für diese Unterstützung möchte ich mich im Namen der Kreispolitik, aber auch der Bürgerinnen und Bürger sowie der Mitarbeitenden der Kliniken im Landkreis Diepholz, die alle von den modernen Strukturen und Prozessen des Zentralklinikums profitieren werden, bedanken. Mit der Finanzierung der verbleibenden, nicht förderungsfähigen Kosten, wie dem Bau eines Parkhauses, befassen wir uns nun auf Kreisebene gemeinsam mit Politik, Klinikverbund und Verwaltung.“
Nach aktuellem Planungsstand wird das Zentralklinikum über 344 Planbetten bzw. 380 stationär aufgestellte Betten verfügen. Der Klinik-Campus selbst hat eine vorausschauende Größe von neun Hektar, sodass für weitere Erschließungen und Nutzungserweiterungen in der Zukunft ausreichend Platz ist. In der Planung arbeitet der Bauherr des Klinikverbundes mit dem Generalplanerteam Ludes in Recklinghausen zusammen.
Der Entwurf des Zentralklinikums sieht die Konzeption eines Krankenhauses vor, das sich deutlich von der Standardbauweise abhebt und neue Wege geht. So werden die Pflegestationen um einen begrünten Dachgarten herum gruppiert und miteinander verbunden. Sämtliche Ein- und Zweibettzimmer befinden sich dabei an der Außenfassade. Über fünf Innenhöfe wird Tageslicht in alle Ebenen transportiert, insbesondere auch in die Medizinebene, auf der sich sämtliche medizinische Funktionsbereiche befinden. Eine Holzfassade und natürliche Materialien verstärken den Anspruch, eine heilende Umgebung für die Patienten und gleichzeitig eine moderne Arbeitsumgebung für die Mitarbeitenden anbieten zu können. Mit dem geplanten Energiekonzept, das bereits bei Inbetriebnahme die Treibhausgasneutralität zum Ziel hat, geht das Zentralklinikum einen großen Schritt in Richtung „Green Hospital“. Darüber hinaus soll das Haus weitestgehend digitalisiert sein.
„2028 soll das neue Zentralklinikum in Betrieb gehen. Bis dahin setzt der Klinikverbund Landkreis Diepholz weiter auf die bisherigen drei somatischen Krankenhausstandorte in Bassum, Diepholz und Sulingen“, erklärt Aufsichtsratsvorsitzende Ulrike Tammen. „Das Gesundheitswesen befindet sich in einem enormen Veränderungsprozess. Umso wichtiger war es, dass sich Politik, Verwaltung und Kliniken so frühzeitig für die unerlässliche Neuordnung der Krankenhauslandschaft vor Ort eingesetzt haben. Mit den getroffenen Maßnahmen können wir unseren Patientinnen und Patienten auch zukünftig eine hochwertige und ganzheitliche medizinische Versorgung anbieten, wie es unter den jetzigen Gegebenheiten zukünftig nicht mehr möglich wäre.“ ergänzt Uwe Lorenz als Sprecher der Geschäftsführung des Klinikverbundes.