Der kommunale „Aktionsplan Inklusion“ besteht im Jahr 2024 seit fünf Jahren. Vor diesem Hintergrund möchte der Landkreis Diepholz das Thema verstärkt in den gesellschaftlichen Fokus rücken und einen mehrteiligen Prozess starten. Eine Veranstaltung zur Fortschreibung des Aktionsplans für Betroffene und Interessierte findet am Donnerstag, den 16.11.2023, von 15:00 Uhr bis 18:00 Uhr im Schulzentrum Twistringen, Feldstr. 8, 27239 Twistringen, statt. Anmeldungen können noch bis zum 14.11.2023 telefonisch oder per E-Mail (inklusion@diepholz.de) eingereicht werden. Es wird darum gebeten, eventuelle Unterstützungsbedarfe mit anzugeben.
„Aufgrund der Vielfältigkeit und Vielschichtigkeit des Querschnittsthemas Inklusion konnten einzelne Themenfelder des Aktionsplans noch nicht gänzlich abgeschlossen werden. Vor diesem Hintergrund laden wir zu einer Fortschreibungsveranstaltung ein, in der konkrete Maßnahmen und Ziele für das Themenfeld ‚Bildung im Erwachsenen- und Ruhestandsalter‘ erarbeitet werden sollen“, erklärt Saskia Bredemeier von der Koordinierungsstelle Inklusion und Integration.
„Wir möchten den Dialog zwischen allen Beteiligten fördern und gemeinsam Lösungen erarbeiten. Dafür laden wir alle Menschen mit Beeinträchtigungen, Familienangehörige sowie alle anderen, die am Thema Inklusion interessiert sind, zur Fortschreibungsveranstaltung ein. Der Fokus liegt dabei nicht auf gesetzlich geregelte Bereiche, wie bspw. der Eingliederungshilfe, sondern zielt auf die Verbesserung der darüberhinausgehenden inklusiven Lebens- und Teilhabebedingungen hier bei uns vor Ort ab“, verdeutlicht Tammen.
„Inklusion ist ein Thema, das viele Menschen bewegt“, betont Bredemeier. „Es umschreibt ein Gelingen des Zusammenlebens von allen Menschen in ihrer Vielfalt; ein ‚gut miteinander leben‘“. Dabei spiele sich dieser Prozess auf den unterschiedlichsten Ebenen ab: von Zugängen zum Wohnungs- und Arbeitsmarkt über Bildungschancen bis hin zur gesellschaftlichen Teilhabe.
Mit dem Ziel der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hatte der Landkreis Diepholz zwischen 2015 und 2019 einen partizipativen Prozess durchgeführt, durch den der „Kommunale Aktionsplan Inklusion“ entstanden ist: Akteure aus themenrelevanten Organisationen, Einrichtungen, Verbänden oder den Landkreis- und Kommunalverwaltungen sowie Menschen mit Beeinträchtigungen erarbeiteten konkrete Maßnahmen und Ziele, wie Herausforderungen angegangen und Teilhabechancen von Menschen mit Beeinträchtigungen gestärkt werden können. Der Plan ist in drei Themenbereiche unterteilt: 1. Gesellschaft – miteinander leben, 2. Bildung – miteinander lernen und 3. Verwaltung – inklusiv denken und handeln. Der Aktionsplan soll als landkreisweiter Orientierungsrahmen bzw. Ideengeber für die verschiedenen Akteure, Kommunen und Organisationen bzw. für ihre Arbeitsfelder dienen.
Kreisrätin Ulrike Tammen: „Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2019 hat der Aktionsplan dazu beigetragen, das Bewusstsein für das Thema Inklusion zu schärfen und die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen in unserem Landkreis zu verbessern. Wir müssen uns aber auch bewusst sein, dass noch ein gutes Stück Arbeit vor uns liegt.“ Zum 5-jährigen Bestehens des Aktionsplans sei eine Veranstaltungsreihe geplant, mit dem Ziel, das Thema noch stärker in der Gesellschaft zu verankern. Es gehe darum, Wege gesellschaftlicher Teilhabe aufzuzeigen und gleichsam für noch bestehende Hürden zu sensibilisieren.